Auch diese Feststellung ist an sich nicht falsch. Nur ist auch hier der Klimawandel nur bedingt daran Schuld. Es gibt sogar belegbare Tendenzen, dass in der Wüstenausbreitungszone Nr.1 - dem Sahel in Afrika - die Wüste im Rückzug begriffen ist.
Dort wo sich heute noch die Wüste ausbreitet, wirkt meist ein komplexes Zusammenspiel aus Niederschlag, Vegetation und menschlicher Nutzung. Gerade in Zonen mit raschem Bevölkerungswachstum, in denen der Wasser- und der Nahrungsbedarf steigen, werden die wenigen verfügbaren Ressourcen über das erträgliche Maß hinaus erschöpft. Flüsse werden umgeleitet, Tiefbrunnen gebaut und somit der Grundwasserspiegel abgesenkt. Pflanzen, die auf das wenige Wasser angewiesen sind, werden für die Urbarmachung von Land gerodet oder verbrannt, der Rest verkümmert in Folge des Wassermangels. Eine Landschaft, die nicht mit Vegetation bedackt ist, ist der Erosion durch Wind und Wasser schutzlos ausgeliefert. Ist einmal die dünne Bodendecke abgetragen, ist auch die Ansiedlung von Pflanzen nicht mehr möglich. Fehlender Boden und fehlendende Pflanzen nehmen der Landschaft die Möglichket zur natürlichen Wasserpeicherung - der Landstrich wird zur Wüste.
So oder so ähnlich läuft der Prozess der Desertifikation heute noch in den Regionen ab, die besonders intensiver Nutzung in agrarischen Grenzräumen unterliegen.
Eine Zone die besonders von der Desertifikation betroffen war, ist der Sahel - eine Zone im Übergang zwischen Sahara und den südlich daran angrenzenden Savannen Afrikas. Hier zeigen jedoch mittlerweile mehrere Forschungsergebnisse, dass die Tendenz der Desertifikation mittlerweile umgekehrt ist und das trotz weiterer intensiver Nutzung. Die Ergebniss zeigen auch, dass dier Klimawandel für das erneute Ergrünen dieser Randwüstengebiete verantwortlich sein könnte.
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