Ob und in wie fern der Mensch am Klimawandel schuld ist, diese Frage ist schwierig zu beantworten. Unstrittig ist, dass der Mensch durch sein Wirtschaften die Zusammensetzung der Atmosphäre verändert. Jedoch kann man den Anstieg der Treibhausgase nicht einfach proportional zum Temperaturverlauf setzen. Der Zunahme der globalen Mitteltemperatur in den letzten 100 Jahren wird mit 0,6-0,7°C (je nach Quelle) beziffert. Ob nicht auch natürliche Mechanismen dazu beigetragen haben, oder ob diese das wahre Ausmaß der Erwärmung sogar verschleiern, ist nicht mit absoluter Sicherheit zu bestimmen.
natürliche Mechanismen (Auswahl)
Vulkanausbrüche:
Aerosole und Asche können die Sonneneinstrahlung reduzieren und somit kurzfristig für Abkühlung sorgen. Im Gegenzug emittieren Vulkane auch Treibhausgase (vor allem CO2), die die Temperaturen langfristig steigen ließen
Sonnenaktivität:
Die Menge der von der Sonne abgestrahlten Energie schwankt - und mit ihr die Temperatur auf der Erde Sonnenzyklen
Erdbahnparameter:
Unsere Erdachse ist rund 23,49° gegenüber ihrer Umlaufbahn geneigt. Auch dieser Wert ist nicht stabil. Wird er größer erwärmt sich die Erde vor allem auf der Nordhalbkugel stärker. Die Bahn der Erde um die Sonne (Revolution) ist annähernd oval und nicht konstant. Veränderungen in der Bahn wirken direkt auf den Strahlungshaushalt. Erdbahnparameter
Plattentektonik:
In der Trias lagen die meisten Landmassen in den strahlungsbegünstigten niederen Breiten. Da sich Festland deutlich schneller erwärmt als das Meer, war es zu dieser Zeit deutlich wärmer. Würden die Kontinente hingegen in Richtung der Pole driften, hieße dies eine Abkühlung. Mit der Kontinentwanderung verschieben sich auch Meeresströmungen, die regional Einfluss auf das Klima haben. Diese Effekte wirken sehr langfristig.
Rolle des Menschen:
Die Rolle des Menschen beschränkt sich nicht nur auf den Ausstoß von Treibhausgasen. Veränderungen in der Vegetationsdecke durch Rodungen und der Bau von Städten und Verkehrsinfrastruktur wirken ebenso auf das Klima, da sie den Strahlungshaushalt beeinflussen. Andererseits führt die Emission von Stäuben und Ruß zu einem Phänomen, das "Globale Verdunkelung" (global dimming) genannt wird, und die Atmosphäre abkühlt. global dimming
Das Problem der Wissenschaftler ist es, den Einfluss des Menschen aus den Einflüssen der anderen natürlichen Klimafaktoren herauszufiltern. Selbst der internationale Klimarat (IPCC) legt sich in seinen Aussagen nicht fest. Die Beteiligung des Menschen am Klimawandel sei "sehr wahrscheinlich" - auf den Begriff "bewiesen" hat man auf Grund zu vieler gegenteiliger Meinungen offenbar bewusst verzichtet.
Fakt ist: noch nie hat sich das Klima so schnell erwärmt, wie in den letzten 100 Jahren. Geht man davon aus, dass diese Erwärmung von 0,6°C in den letzten 100 Jahren allein auf den Menschen zurückzuführen sei, würde dies eine Einflussnahme des Menschen von 3% ergeben.
Fazit:
Dass der Mensch Anteil am Klimawandel hat, ist wahrscheinlicher, als dass er ihn nicht hat. Der alleinige Verursacher von Klimaänderungen ist er aber auf keinen Fall. Wichtig ist es die Ursachen für den derzeitigen Wandel differenziert zu betrachten.
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